Legalisierung: Die Zukunft ist grün – oder?
Legalisierung: Die Zukunft ist grün – oder?
Cannabiskonsumenten dürfen sich freuen: der aktuelle Gesetzesentwurf, den Gesundheitsminister Lauterbach Ende Oktober vorstellte, sieht vor, dass Konsumenten 20 bis 30 Gramm Cannabis legal kaufen und mit sich führen dürfen. Damit werden sich für viele die aufkeimenden Angstgefühle beim Anblick die Straße kreuzender Polizisten voraussichtlich erledigt haben und der
Traum vom Joint rauchen – ganz legal, er könnte Wirklichkeit werden.
Der Anbau und der Konsum von Cannabis soll, wenn es nach der Ampel geht, in Zukunft vom Staat geregelt sein. Bis zu drei Pflanzen sollen im Eigenanbau offiziell erlaubt sein. Das verspricht eine ordentliche Ernte, mit der man außer sich selbst auch noch ein paar Freunde versorgen kann! Das politische Prestigeprojekt der regierenden Koalition hat das Potenzial vor allem bei den jüngeren Wählerinnen und Wählern zu punkten. Gekifft wird ja sowieso, warum dann nicht in einem legalisierten Rahmen und einheitlich geregelt? Die Vorteile liegen klar auf der Hand: Wenn der Anbau und Abverkauf legal wird, ist er gleichzeitig kontrolliert und rauchfreudige Verbraucher können sich der Qualität des Produktes sicher sein.
Die Meinungen gehen auseinander
Zwei Drittel der Deutschen sind für die Cannabis-Legalisierung zu Genusszwecken. Je jünger die Befragten zum Thema Cannabislegalisierung sind, desto mehr unterstützen sie die „grüne Zeitenwende“. Jetzt muss nur noch die EU-Kommission den Vorschlag durchwinken. Aber die zögert. Und so tun es die älteren Generationen. Sie sind kritischer, was das legale Raucherlebnis betrifft. Klar negativ bewerten Menschen über 65 Jahren die Pläne (47,3 Prozent). Bedenkenträger finden sich vor allem bei den Senioren: Ab 70 Jahren aufwärts ist eine knappe Mehrheit von 51 Prozent sogar gegen eine Legalisierung.
Eine Umsetzung des bundesweiten Gesetzes zur Legalisierung vor 2024 ist laut der Drogenbeauftragten unwahrscheinlich. Noch ein wenig durchhalten ist also angesagt!