Skip to main content

Cannabis in der Medizin: Was jeder wissen sollte

Cannabis in der Medizin: Was jeder wissen sollte

24. Juli 2019

Wenn man von Cannabis spricht geht es meistens um die berauschende Wirkung der in Deutschland illegalen Droge. Allerdings kann Cannabis noch deutlich mehr sein als die meisten Menschen erwarten. Besonders im Bereich der Medizin erfreut sich Cannabis einer steigenden Beliebtheit. Jedoch gibt es leider immer noch häufig Unklarheit beim medizinischen Cannabis. In diesem Beitrag möchten wir daher umfassend informieren und erläutern was es mit dem medizinischen Cannabis auf sich hat.

Cannabis in der Medizin: Die Grundlagen

Die Verwendung von Cannabis in der Medizin kann auf eine jahrtausendelange Geschichte zurückschauen. Die ersten Aufzeichnung über den therapeutischen Einsatz von Cannabis stammen aus dem Jahr 2737 vor Christus. Bis heute wird Cannabis für verschiedenste Erkrankungen als alternative Behandlungsmethode eingesetzt. Es wird immer mehr geforscht um die Wirkungsweisen und möglichen Anwendungsfelder besser zu verstehen. Auch in der modernen Medizin konnte Cannabis bereits viele positive Erfolge feiern und wird somit immer häufiger von Ärzten als alternative Therapie angeboten. Auch wenn Cannabis als Droge in Deutschland weiterhin illegal ist, darf Cannabis auch bei uns bei verschiedensten Krankheiten verschrieben werden.

Wirkweise von Cannabis

Cannabis enthält weit über 100 Wirkstoffe. Alle an dieser Stelle aufzulisten wäre deutlich zu viel. In der Medizin werden meistens ohnehin nur die beiden bekanntesten Wirkstoffe betrachtet. Diese sind THC und CBD. Den beiden Wirkstoffen werden die folgenden Wirkungen zugeordnet:

THC: hebt die Stimmung, verändert die Wahrnehmung und lindert Schmerzen.

CBD: wirkt gegen Entzündungen, lindert Krämpfe, nimmt Angst und lindert Schmerzen.

Die beiden Wirkstoffe haben durchaus verschiedene Vorteile gegenüber klassischen Medikamenten. Denn der Körper produziert selbst ähnliche Stoffe, die sogenannten Endo-Cannabinoide entfalten Ihre Wirkung über bestimmte Rezeptoren. Diese sind praktischerweise auch für die Cannabis Wirkstoffe empfänglich. Somit können die Cannabis Wirkstoffe oft besser vom Körper aufgenommen werden als es bei chemischen Stoffen der Fall ist.

Wer bekommt Cannabis als Therapie?

Cannabis ist in der aktuellen Medizin nur selten das Mittel erster Wahl. Ärzte verordnen Cannabis meistens nur als letzten Ausweg wenn alle anderen Medikamente nicht funktionieren. So bekommen meistens chronisch kranke Patienten medizinisches Cannabis wenn andere Schmerzmittel nicht mehr wirken. Am ehesten wirkt Cannabis gegen Schmerzen, die im Nervensystem entstehen.

Ärzte können verschiedene Varianten von Cannabis verordnen. Es ist möglich reine Blüten, oder verschiedene Cannabis Präparate wie Kapseln, Tropfen, Öl oder Mundspray zu erhalten. Welche der Varianten ein Patient verschrieben bekommt ist sehr individuell und muss an die jeweilige Krankheit angepasst werden.

Welche Krankheiten können behandelt werden?

Es gibt eine Vielzahl von Erkrankungen bei denen Cannabis einen positiven Effekt haben kann. Im Folgenden haben wir eine ausführliche Liste zusammengestellt, welche Krankheiten bereits mit medizinischem Cannabis behandelt wurden.

Häufige Anwendungsgebiete sind:

  • chronische Schmerzen
  • Multiple Sklerose
  • Tourette-Syndrom
  • depressive Störungen
  • ADHS

Außerdem mögliche Anwendungsgebiete sind:

  • Allergische Diathese
  • Angststörung
  • Appetitlosigkeit und Abmagerung
  • Armplexusparese
  • Arthrose
  • Asthma
  • Autismus
  • Barrett-Ösophagus
  • Blasenkrämpfe
  • Blepharospasmus
  • Borderline-Störung
  • Borreliose
  • Chronische Polyarthritis
  • Chronisches Müdigkeitssyndrom
  • Schmerzsyndrom nach Polytrauma
  • Chronisches Wirbelsäulensyndrom
  • Cluster-Kopfschmerzen
  • Colitis ulcerosa
  • Epilepsie
  • Failed-back-surgery-Syndrom
  • Fibromyalgie
  • Hereditäre motorisch-sensible Neuropathie mit Schmerzzuständen und Spasmen
  • HIV-Infektion
  • HWS- und LWS-Syndrom
  • Hyperhidrosis
  • Kopfschmerzen
  • Lumbalgie
  • Lupus erythematodes
  • Migraine accompagnée
  • Migräne
  • Mitochondropathie
  • Morbus Bechterew
  • Morbus Crohn
  • Morbus Scheuermann
  • Morbus Still
  • Morbus Sudeck
  • Neurodermitis
  • Paroxysmale nonkinesiogene Dyskinese (PNKD)
  • Polyneuropathie
  • Posner-Schlossmann-Syndrom
  • Posttraumatische Belastungsstörung
  • Psoriasis (Schuppenflechte)
  • Reizdarm
  • Rheuma (rheumatoide Arthritis)
  • Sarkoidose
  • Schlafstörungen
  • Schmerzhafte Spastik bei Syringomyelie
  • Systemische Sklerodermie
  • Tetraspastik nach infantiler Cerebralparese
  • Thalamussyndrom
  • Thrombangitis obliterans
  • Tics
  • Tinnitus
  • Trichotillomanie
  • Urtikaria unklarer Genese
  • Zervikobrachialgie
  • Folgen von Schädel-Hirn-Trauma
  • Zwangsstörung

Wirksamkeit nicht für jeden Patienten

Wie du im letzten Absatz sehen konntest gibt es eine große Auswahl von Krankheiten, die theoretisch mit Cannabis behandelt werden könnten. Es ist uns jedoch wichtig ganz klar zu sagen, dass die Wirksamkeit von medizinischem Cannabis in vielen Fällen noch nicht bewiesen ist. Es gibt durchaus immer wieder großartige Erfolge mit Cannabis in der Medizin jedoch entfaltet sich die Wirkung nicht bei jedem Patienten gleich. Wenn du also an einer der genannten Erkrankungen leidest und andere Medikamente evtl. nicht gut funktionieren ist es sicher eine gute Option deinen Arzt auf medizinisches Cannabis anzusprechen. Wichtig  ist es aber, dass du dir bewusst bist, dass es für die Wirkung von Cannabis keine Garantie gibt.

Cannabis als Medizin in Deutschland

Cannabis auf Rezept ist auch  in Deutschland durchaus möglich. Grundsätzlich ist Cannabis als illegale Droge eingestuft und somit verboten. Seit 2017 ist es Ärzten jedoch erlaubt medizinisches Cannabis zu verschreiben. Es ist sogar so, dass die Krankenkassen die Kosten für das Cannabis erstatten müssen. Wer jetzt jedoch denkt, diese Gesetzeslage ausnutzen zu können liegt leider falsch. Cannabis in pharmazeutischer Qualität wird weiterhin nur schwerkranken Menschen in Ausnahmefällen verordnet. Wenn man also mit vorgetäuschten Schmerzen zum Arzt geht wird dieser noch lange nicht ein Rezept für Cannabis ausfüllen.

Wer Cannabis also für den Freizeit-Gebrauch haben möchte muss weiterhin hoffen, dass die berauschende Pflanze zukünftig vollständig legalisiert wird. Wenn du dich für Cannabis interessierst, solltest du auch unsere anderen Blogbeiträge rund um das Thema anschauen. Auf unserer Website findest du alles was du zum Thema Cannabis wissen musst!


Weitere Beiträge

Was tun gegen einen schlimmen Trip?

Ein schlimmer Trip durch Cannabis – das kann jedem passieren. Ein, zwei Züge zu viel können über Himmel oder Hölle entscheiden.

Dabbing – die neue Art, zu kiffen

Immer mehr Menschen genießen Marihuana in Form von Konzentraten, um die Erfahrung und den Geschmack seines Pflanzenmaterials optimal zu nutzen.

Rauchgeruch im Auto? Das ist zu tun

Manchmal zieht es dich ins Auto, weil du ungestört von Eltern, Familie oder Freunden einen Joint genießen möchtest? Kennen wir! Am nächsten Morgen, wenn du in deine Karre steigst, stört dich der Rauchgeruch und du ärgerst dich? Kennen wir auch!

Reisetipp Jamaika

Immer mehr Länder lockern ihre Cannabis-Gesetze immer weiter. Reisen für Kiff-Freunde wird angenehmer. Dort, wo es allerdings besonders angenehm ist, zu rauchen, ist Cannabiskonsum mit hohen Strafen belegt.

Cannabiskonsum: Alternativen zum Rauchen

Die meisten Menschen, die Cannabis konsumieren, rauchen es. Aber es gibt andere Möglichkeiten, es zu konsumieren, wie zum Beispiel Verdampfung, Essen, Salben und rektale Verabreichung. Viele dieser Methoden sind nicht nur so effektiv wie das Rauchen, sondern oft auch gesünder.   Neben dem Rauchen von Joints gibt es noch weitere Methoden, die Pflanze zu genießen, die hierzulande noch illegal sind. Einige dieser Methoden, wie die Verdampfung, sind nicht so bekannt, gewinnen aber an Popularität. Andere sind einfach zu selten, zu verschwenderisch oder aus verschiedenen Gründen nicht immer praktisch, um eine große Fangemeinde anzuziehen. Wir stellen die zwei einfachsten Rauch-Alternativen hier vor:

1. Verdampfen

Das Verdampfen ist im Allgemeinen viel gesünder als das Verbrennen von Cannabis und viel häufiger als früher. Außerdem schmeckt es viel besser. Allerdings benötigt man ein Hilfsmittel: den Verdampfer, auch Vaporizer genannt. Eine geeignete Dampfpfeife findest du in deinem Headshop, eine große Auswahl findest du außerdem bei zahlreichen Händlern online. Alternativ kannst du dir im Internet auch eine Anleitungen zum Bau deines eigenen Vaporizers suchen. Tipp: Beim Dampfen ist es neben der Einstellung der richtigen Temperatur auch sehr wichtig, die Knospen gut zu verwenden. Je feiner sie zerkleinert werden, desto effektiver werden die Wirkstoffe gelöst.

2. Essen

Ohne Zweifel ist dies, nach dem Rauchen, die beliebteste Methode, Cannabis zu konsumieren. Fast jeder hat schon einmal Haschisch oder Marihuana-Kuchen gegessen. Um seine volle Wirkung zu entfalten, solltest du das Cannabis nicht einfach so in das Essen packen, sondern vorher in etwas Öl oder Butter erhitzen. So kann sich das THC danach beim Essen freisetzen und nur so entfaltet es eine psychoaktive Wirkung. Das größte Problem dabei ist es, die Menge richtig zu bemessen. Vor allem bei Unerfahrenen kann es zu einer Überdosierung kommen, da die Wirkung sehr verzögert eintritt und nicht unmittelbar nach dem Verzehr zu spüren ist. Einen Joint, der zu stark ist, kannst du nach nur der Hälfte ausmachen. Das Gleiche kannst du nicht mit einem Kuchen machen, denn während du ihn isst, merkst du die Wirkung nicht. Selbst erfahrene Konsumenten reagieren oft stärker auf THC-haltige Esswaren als auf die gleiche Menge inhalierten Cannabis. Konsumiere also langsam und achte immer genau darauf, wie viel Marihuana oder Haschisch sich in deinem Keks oder Kuchen befindet!  

Legalisierung: Vorbild Kanada

Die Legalisierung von Cannabis wurde vor einigen Jahren von Kanadas Justin Trudeau versprochen und umgesetzt. Das Land kann jetzt auf fast fünf Jahre Erfahrung mit der Legalisierung von Cannabis zurückblicken.

Kanada als Wegweiser

Auch Deutschland mit seiner aktuellen Liberalisierungspolitik linst über den Atlantik, um sich ein Beispiel an Kanada zu nehmen. Kanada ist nach Uruguay das zweite Land der Welt, in dem der Anbau, Besitz und Konsum von Cannabis tatsächlich legal ist. Umso genauer sehen Befürworter und Gegner von Marihuana nach Nordamerika. Schließlich könnte Kanada zum Vorbild für Deutschland werden. Seit der Oktober 2018 dürfen Volljährige in Kanada Cannabis in Form von Blüten, Öl, Samen und Pflanzen kaufen, mit sich führen und konsumieren. Bis zu 30 Gramm darf man käuflich erwerben und bis zu 150 Gramm getrockneter Blüten besitzen. Einige Debatten gibt es und gab es jedoch: Der kanadische Ärzteverband zum Beispiel äußert die Sorge des zu niedrigen Mindestalters. Da sich das Gehirn noch bis zum 25. Lebensjahr weiterentwickle, wurde der Wunsch geäußert, das Mindestalter für den Erwerb von Cannabis auf 21 Jahre anzuheben. Außerdem empfahl er, ausreichend Therapiemöglichkeiten für Abhängige zur Verfügung zu stellen multimediale Präventionskampagne zu starten. So sollten gerade junge Menschen umfassend über gesundheitliche Risiken aufgeklärt werden.

Zwischenfazit zur Legalisierung

Mittlerweile wird in Kanada ein positives Zwischenfazit gezogen. Die kanadische Regierung hat zusätzliche Gelder in die Bekämpfung von Kriminalität im legalen Cannabisgeschäft investiert und in die Schulung von Polizeibeamten vorangetrieben. Nach der Legalisierung ist der Cannabis-Konsum sogar entgegen der ursprünglichen Erwartungen gesunken! Der Polizei zufolge gibt es keinen nennenswerten Anstieg von Verkehrsdelikten, die unter Cannabiseinfluss begangen werden. Eines der Hauptziele der Legalisierung in Kanada war es immer, Cannabis aus seinem Schattendasein zu holen. Das ist bisher nur teilweise gelungen, da immer noch viele nicht-lizenzierte Dealer Cannabis verkaufen. Obwohl viele Konsumierende es auf dem neuen, offiziellen Weg kaufen, blieben 40 % der Raucher ihren Dealern treu. Trotz dieser noch existierenden Schwierigkeiten hat Cannabis in Kanada gesellschaftlich an Akzeptanz gewonnen. Einige europäische Staaten erwägen aktuell auch aufgrund der bislang guten Erfahrungen in Kanada, eine Legalisierung von Cannabis in ihren Ländern auf den Weg zu bringen. Deutschland ist eines davon, und man darf gespannt sein, wann sich der Gesetzesentwurf zur Legalisierung in Deutschland schlussendlich in Realität verwandelt.

Surf´n Smoke auf Bali? Spar dir den Nervenkitzel!

So stellt man sich den Urlaub auf Bali vor: die Strandhütte im Rücken, der Ozean mit seinen sanften Wellengeräuschen direkt vor einem, die warmen Sonnenstrahlen auf der gebräunten Haut – und ein Spliff in der Hand? Stop! Das kann gefährlich werden.

Pimp my Joint – Wild Dagga

Als „afrikanisches Löwenohr“ aus dem Englischen übersetzt, bringt „Wild Dagga“ überwältigende Effekte als psychoaktiver Zusatzstoff hervor. Als breitblättriger, immergrüner Großstrauch ist sie in Südafrika und im südlichen Afrika beheimatet ist. Für Kiffer bringt die Pflanze aus Afrika etwas ganz Neues auf den Tisch.

Welche Pfeife ist die beste?

Die gängigste Methode, Cannabis zu konsumieren ist und bleibt wahrscheinlich der Joint – aber warum nicht einmal ein wenig umherschweifen und andere Rauch-Methoden kennenlernen?

Mit Autoflowering zum Erfolg

Autoflowering Cannabis – der englische Name gibt schon einen Hinweis darauf, um was es sich hier handelt: Selbstblühendes Cannabis. Was ist das und wie kann man es für den Anbau nutzen?