Cannabis und Hunde
Cannabis und Hunde
Cannabis wird zunehmend für medizinische und Freizeitnutzung akzeptiert. Seit April 2024 ist Gras auch in Deutschland legal. Die Regulierungen erlauben den Eigenanbau von Cannabis für den Privatkonsum und eine Menge bis 50 Gramm getrocknetem Cannabis zu Hause. Wenn jetzt und in Zukunft größere Mengen an Cannabis in Privathaushalten lagern, ist es berechtigt einen Blick auf die übrigen Haushaltsmitglieder zu werfen. Unsere Haustiere. In Deutschland leben über 10 Millionen Hunde und die Auswirkungen von Cannabis auf Hunde bleiben weitgehend unbekannt oder können sogar gefährlich sein. Dieser Beitrag beleuchtet die potenziellen Risiken und Nutzen sowie die richtige Handhabung von Cannabis in Haushalten mit Hunden.
Was ist Cannabis?
Cannabis ist eine Pflanze, die mehr als 100 verschiedene chemische Verbindungen, bekannt als Cannabinoide, enthält. Die bekanntesten sind Tetrahydrocannabinol (THC) und Cannabidiol (CBD). THC ist psychoaktiv und für das „High“ verantwortlich, während CBD nicht psychoaktiv ist und oft für seine potenziell therapeutischen Eigenschaften geschätzt wird.
Wirkung von Cannabis auf Hunde
THC-Vergiftung
Hunde können auf THC sehr empfindlich reagieren. Bereits geringe Mengen können zu einer THC-Vergiftung führen, die schwerwiegende Symptome wie:
- Erbrechen
- Zittern
- Lethargie
- Unkoordiniertes Laufen
- Unkontrolliertes Wasserlassen
- Übermäßiger Speichelfluss
- In schweren Fällen: Koma oder Tod
CBD als potenzielles Therapeutikum
Im Gegensatz zu THC wird CBD für Hunde als potenziell nützlich angesehen, insbesondere zur Behandlung von:
- Angstzuständen
- Schmerzen
- Entzündungen
- Epilepsie
Die Forschung hierzu ist jedoch noch im Anfangsstadium, und die langfristigen Auswirkungen von CBD auf Hunde sind noch nicht vollständig verstanden. Wir raten euch dringend davon ab, euren Hunden oder anderen Haustieren Cannabisprodukte zu geben.
Risikoquellen im Haushalt
Cannabisprodukte
Verschiedene Cannabisprodukte wie Esswaren, Öle und Blüten stellen ein Risiko für Hunde dar, wenn sie nicht sicher aufbewahrt werden. Esswaren sind besonders gefährlich, da sie oft in Form von Keksen, Schokolade oder anderen verlockenden Leckereien vorliegen.
Passivrauchen
Auch das Passivrauchen von Cannabis kann Hunden schaden. Hunde haben ein empfindliches Atemsystem, und das Einatmen von Cannabisrauch kann zu Atemproblemen und anderen gesundheitlichen Problemen führen.
Erste-Hilfe-Maßnahmen bei Verdacht auf Cannabisvergiftung
Wenn ein Hund Cannabis konsumiert hat, sollten folgende Schritte unternommen werden:
- Ruhe bewahren: Versuchen Sie, ruhig zu bleiben, um den Hund nicht zusätzlich zu stressen.
- Veterinär kontaktieren: Suchen Sie sofort einen Tierarzt auf oder rufen Sie eine Tierklinik an.
- Symptome beobachten: Beschreiben Sie dem Tierarzt die Symptome und den geschätzten Konsum.
Präventionsmaßnahmen
Sichere Aufbewahrung
Cannabis und Cannabisprodukte sollten immer außerhalb der Reichweite von Hunden aufbewahrt werden, vorzugsweise in verschlossenen Behältern und an Orten, die Hunde nicht erreichen können.
Bewusstsein schaffen
Alle Haushaltsmitglieder und Besucher sollten über die Risiken von Cannabis für Hunde informiert und darauf hingewiesen werden, ihre Produkte sicher zu verstauen.
Fazit
Cannabis kann für Hunde sowohl potenziell gefährlich als auch nützlich sein, je nach Art und Menge des konsumierten Produkts. Während THC für Hunde giftig ist, könnte CBD therapeutische Vorteile bieten, die jedoch weiter erforscht werden müssen. Verantwortungsbewusster Umgang und sichere Aufbewahrung von Cannabisprodukten sind entscheidend, um das Wohlbefinden von Hunden zu gewährleisten. Bei Verdacht auf eine Cannabisvergiftung sollte unverzüglich tierärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden.