Das Interesse zu Medienberichten, die sich auf Cannabis und Covid-19 beziehen ist groß besonders unter Cannabis-Freunden. Doch die Frage, die sich stellt ist: Was steckt hinter den Schlagzeilen? Kann medizinisches Cannabis etwas gegen den Covid-Virus tun? Wie hat sich die Pandemie auf den Cannabiskonsum ausgewirkt? Ein Blogbeitrag zu den diesen Fragen.
Natürlich hat der weltweite Ausbruch der Krankheit zu wissenschaftlicher Forschung geführt. Doch unterschiedliche Menschen haben unterschiedlich Ansichten, zu dem was die Krankheit auslöst, wie sie zu behandeln ist und zu den politischen, ökonomischen und institutionellen Systemen im Gesundheitssystem.Wissenschaftliche Daten zu dem Thema wurden also sehr emotional aufgenommen. Das betrifft besonders die Forschung zu der Wirkung von Cannabis auf Covid-19. Die Leute, die an die medizinische Wirkung von Cannabis glauben, stehen auch der Forschung zu Cannabis und Covid-19 offener gegenüber als andere. Sieht man Cannabis allerdings als medizinisch problematisch an, sieht man der Forschung zu Covid-19 auch eher mit Skepsis gegenüber.
Es ist wohl bekannt, das Covid-19 ein akuter Lungenversagen auswirken kann. Mit ihm geht eine zweistufige Immunreaktion einher. Das ist der Fall, da der Körper eine Reaktion zur Bekämpfung der Krankheit hat. Nach einiger Zeit kann diese bedrohlich werden. Es entsteht dann eine zweite Phase der Immunreaktion, diese erzeugt beim Körper ein Virus-induziertes Zytokinsturm-Syndrom.
Dabei handelt es sich um eine Kaskade von übertriebenen Immunreaktionen, die zu schwerwiegenden Problemen führen können. Beim Atemwegssystem sind es spezifisch die Lungenepithelzellen, die eine entscheidende Rolle bei der Ausschüttung von entzündungsfördernden Zytokinen spielen.
Da Cannabis mit der Unterdrückung von Immun- und Entzündungsfunktionen in Zusammenhang gebracht wird, kann es als mögliches Covid-Behandlungsmittel in Betracht gezogen werden. Es könnte so nämlich eine Möglichkeit darstellen den Zytoinstrum zu unterdrücken.
Extrakt-basierte Cannabismedizin wird von Firmen hergestellt, die auf das Potenzial dieser Stoffe hingewiesen haben, indem sie Studien gefördert haben. Natürlich kann man eine solche Quelle als kurios beschreiben. Sie erschienen in Journalen, die nicht zu den führenden Publikationen der Wissenschaftsgemeinde gehören.
Was frühe Studien als einfacher dargestellt habe, hat sich als etwas kompliziert heraus gestellt. Die potentielle Behandlung geht also mit ein paar Schwierigkeiten einher. Manche Inhaltsstoffe von Cannabis haben entzündungshemmende Wirkungen und können die Zytokin-Sekretion in den Lungenepithelzellen stoppen. Andere Inhaltsstoffe haben allerdings eine entzündungsfördernde Wirkung. Um die Krankheit zu stoppen weisen Forscher in dem führenden Wissenschaftsjournal Nature darauf hin, dass Phytocannabinoide auf zellulärer Ebene das Potenzial besitzen Covid zu behandeln. Phytocannabinoide sind Stoffe, die aus der ganzen Pflanze gewonnen werden, anstelle der Verwendung einer Kombination von Cannabis-basierten Extrakten.
Die Studie weist allerdings auf einiger mehr hin. Es wird außerdem zum Abwarten aufgerufen. Der Knackpunkt ist: Es gibt Wirkstoffkombinationen, die eine negative Wirkung haben können. Das ist bei extrahierten Terpenen der Fall. Es ist also wichtig wissenschaftlich zu klären welche Studien einen positiven Effekt haben können.
Die klinische Situation weiter verschlimmern könnte, dass Cannabis über die Lunge aufgenommen wird. Denn bei der Lunge handelt es sich um das Hauptangriffsziel der Covid-Erkrankung. Auch durch das Verdampfen, Rauchen oder den Mischkonsum von Cannabis mit Tabak könnten Lungenverletzungen auftreten.
Es stellt sich also heraus, dass die Behandlung von Covid-19 durch Cannabis noch nicht durchführbar ist, obwohl einige Wissenschaftler und die Branche darin Chancen sehen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Studienlage entwickelt.