Cannabis und die Parkinson-Krankheit

Cannabis und die Parkinson-Krankheit

29. Juni 2022

Wie viele wissen, handelt es sich bei Parkinson um eine degenerative Erkrankung des zentralen Nervensystems. Da sich Cannabiskonsum auf das zentrale und periphere Nervensystem auswirkt, lohnt es sich den Zusammenhang zwischen Cannabis und Parkinson wissenschaftlich zu betrachten. Die Frage, die sich stellt, ist: Hat der Konsum von Cannabis Auswirkungen auf die Symptome von Parkinson. Ein Blogbeitrag zu dem Thema.

Die degenerative Erkrankung Parkinson kann sehr belastend sein. Man geht heute davon aus, dass Parkinson nicht weniger als 1 von 500 Menschen betrifft. Meist setzen die Symptome allmählich an und verschlimmern sich mit der Zeit. Die Betroffenen verlieren also zunächst feinmotorische Fähigkeiten. Später kommen Probleme mit Tätigkeiten wie Gehen und Sprechen hinzu. Auch können die Erkrankten geistige und verhaltensbezogene Veränderungen durchleben.

Während Männer und Frauen zwar an der Krankheit erkranken, sind Männer 50% häufiger betroffen als Frauen. Meist wird die Krankheit mit etwa 60 Jahren entwickelt. Es gibt zu diesem Zeitpunkt keine Heilung für Parkinson, doch gibt einige Behandlungen und Therapien, die den Erkrankten ein vollwertiges und aktives Leben ermöglichen. Es gibt außerdem ergänzende Therapien, darunter fällt auch Cannabis, die im Verdacht stehen an Parkinson Leidende potenziell nutzen zu können. Derzeit sind nur wenige medizinisch zugelassen.

Parkinson: Eine Definition

Bei Parkinson handelt es sich um eine neurodegenerative Erkrankung. Das bedeutet, dass die Erkrankung unter der Degeneration des Nervensystems leiden. Besonders betroffen sind die Neuronen im Gehirn. Die Symptome der Erkrankung entwickeln sich meist langsam über mehrere Jahre. Doch die Erkrankung ist vielfältig ausgeprägt, das Fortschreiten der Symptome ist von einer Person zur anderen unterschiedlich.

Parkinson entwickelt sich, wenn Nervenzellen in einem Basalganglien genannten Bereich des Gehirns gestört werden oder sterben. Aus dieser Entwicklung entstehen die Probleme im Körper. Die Basalganglien kontrollieren die Bewegung. Im normal funktionierenden Gehirn produzieren diese Neuronen Dopamin. Ein wichtiger Botenstoff im Gehirn. In dem Fall, dass die Basalganglien zerstört werden, erzeugen sie weniger Dopamin. So werden die Symptome von der Parkinson-Krankheit verursacht. Es ist derzeit wissenschaftlich noch nicht bekannt, was die betroffenen Neuronen dazu bringt ihre Arbeit einzustellen.

Parkinson und die Auswirkungen auf den Körper

Die Symptome, die bei einem Menschen mit Parkinson auftreten, werden in zwei Kategorien unterteilt. Es gibt bewegungsbezogene „motorische“ Symptome und nicht mit Bewegung zusammenhängende „nicht-motorische“ Symptome. Zu den am weitesten verbreiteten Symptomen gehören:

Tremor

Das Muskelzittern ist charakteristisch für Parkinson. Dieser Symptom tritt überwiegend im Ruhezustand auf. Bei Bewegung der Hände kann das Zittern nachlassen oder verschwinden. Der Tremor kann auch in der Unterlippe, dem Kiefer oder den Beinen auftreten. Durch ihnen wird das tägliche Leben stark beeinflusst. Auch empfinden manche Menschen ein Zittergefühl in der Brust, im Bauch oder den Gliedmaßen. Im frühen Stadium der Erkrankung ist typischerweise nur eine Seite von dem Tremor betroffen. Durch Stress, Müdigkeit oder extreme Emotionen wird der Tremor vorübergehend intensiver.

Bradykinese

Bradykinese ist eine Bewegungsverlangsamung. Dieses Symptom äußert sich durch reduzierte reflexartige Bewegungen wie Blinzeln oder das Armschwingen beim Gehen. Bradykinese kann auch zu Langsamkeit von Körperbewegungen und zu Schwierigkeiten führen, Handlungen zu beginnen, wie zum Beispiel von einem Stuhl aufzustehen. Auch führt die Bradykinese zu einem Eindruck von unnatürlicher Stille oder einer Verringerung der Mimik.

Rigor

Bei Rigor handelt es sich um Muskelsteifheit. Es ist das dritte einschlägige Symptom, das Ärzte dazu nutzen Parkinson zu diagnostizieren. Wahrgenommen wird dieses Symptom als Steifheit in den Armen und Beinen. Diese Sensation geht über die typische Erscheinung des Alterns oder von Arthritis hinaus. Mit der Zeit führt diese Steifheit zu einem verringerten Bewegungsradius und zu Schmerzen in den Muskeln sowie den Gelenken. Die Muskelsteifheit kann auch den Oberkörper und die Gesichtsmuskeln betreffen.

Gleichgewichtsprobleme

Dieses Symptom ist am wenigsten behandelbar der primären motorischen Symptome. Die Haltungsinstabilität ist durch Stürze gekennzeichnet. Um diese zu vermeiden, wird empfohlen sich regelmäßig zu bewegen und so das Gleichgewicht zu verbessern. Abgesehen davon kann Physiotherapie förderlich sein.

Nicht-motorische Symptome

Zu der Diagnose Parkinson gehören auch nicht-motorische Symptome. Dazu zählen: Apathie, Depressionen, Verstopfung, Schlafstörungen, Verlust des Geruchssinn und kognitive Beeinträchtigungen

Cannabis und die Parkinson-Krankheit

Ergänzende Therapien können die Parkinson-Krankheit verlangsamen. Allerdings gibt es dazu wenige wissenschaftliche Belege. Auch behaupten Betroffene dass die Maßnahmen sie aufhalten und umkehren können. Viele sprechen von positiven Erfahrungen.

Komplementäre Behandlungen umfassen körperliche, Ergo- und Sprachtherapie, Übungen für Körper und Geist wie Yoga und Meditation, Manipulationstherapie wie Massage und Akupunktur sowie Energietherapie wie Reiki und Qigong. Natürlich werden von manchen auch alternative holistische Systeme wie Ayurveda und die traditionelle chinesische Medizin genutzt.

Wie schon erwähnt handelt es sich bei Parkinson um eine Erkrankung des zentralen Nervensystems. Deswegen wird wissenschaftlich untersucht welchen Einfluss Cannabis auf die Krankheit hat. Die Pflanze wirkt sich erwiesener Maßen auf das zentrale und periphere Nervensystem aus.

Cannabis und der Einfluss auf den Körper

Cannabis beeinflusst den Körper, indem es mit dem Endocannabinoid-System interagiert. Es handelt sich hier um eine essenzielles regulatorisches System, das Cannabinoid-Rezeptoren, Neurotransmitter und Enzyme nutzt, um unter anderem das zentrale und periphere Nervensystem zu beeinflussen.

Viele körperliche und geistige Prozesse werden vom ESC beeinflusst. Darunter auch die Stimmung, das Gedächtnis, der Schlaf und der Appetit. Eine Regulationsstörung des ESC ist neben anderen neurodegenerativen Erkrankungen sogar mit der Parkinson-Krankheit in Zusammenhand gebracht worden. Im Körper binden sich die Cannabinoide des Cannabis an die Rezeptoren des Endocannabinoid-Systems. Dieser Prozess verändert die normalen Neurotransmitteraktivität im Körper. Durch ihre Wechselwirkung mit dem ECS können verschiedene Cannabisbestandteile einzigartige Reaktionen anregen. Während THC zum Beispiel mit hoher Affinität an CB1-Rezeptoren bindet, hat CBD eine direktere Wirkung.

Forschung zu Cannabis und Parkinson

In einer Studie von 2017 wurde der Einfluss von Cannabis auf die Parkinson-Krankheit untersucht. Die Probanden wurden dazu angehalten über ihre Erfahrung und etwaige Nebenwirkungen zu berichten. Die gesammelten Daten sind deswegen subjektiv. Die Studie kann also nicht als echter Beleg einer Korrelation angesehen werden.

Die Teilnehmer berichteten allerdings über eine Verbesserung ihrer Symptome, wenn sie das Cannabis nutzten. Es wurden auch nur wenige Nebenwirkungen festgestellt. Die Autoren der Studie erklärten, dass das Ziel der Studie war, die Entwicklung „sicherer und wirksamer, aus Cannabis sativa abgeleiteter Medikamente“ zu unterstützen.

Auch 2020 wurde eine Studie zu dem Thema durchgeführt. Die zu dem Schluss kam, dass er trotz positiver Studienergebnisse noch immer nicht genügend Belege gibt, um Cannabis als Parkinson-Behandlung zu empfehlen.

Trotz dieser Befunde bleibt medizinisches Cannabis ein strittiges Thema. Jene, die mit Parkinson leben müssen, sollten Behandlungsoptionen stets mit ihrem Arzt besprechen, bevor sie etwas Neues ausprobieren.


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1. Verdampfen

Das Verdampfen ist im Allgemeinen viel gesünder als das Verbrennen von Cannabis und viel häufiger als früher. Außerdem schmeckt es viel besser. Allerdings benötigt man ein Hilfsmittel: den Verdampfer, auch Vaporizer genannt. Eine geeignete Dampfpfeife findest du in deinem Headshop, eine große Auswahl findest du außerdem bei zahlreichen Händlern online. Alternativ kannst du dir im Internet auch eine Anleitungen zum Bau deines eigenen Vaporizers suchen. Tipp: Beim Dampfen ist es neben der Einstellung der richtigen Temperatur auch sehr wichtig, die Knospen gut zu verwenden. Je feiner sie zerkleinert werden, desto effektiver werden die Wirkstoffe gelöst.

2. Essen

Ohne Zweifel ist dies, nach dem Rauchen, die beliebteste Methode, Cannabis zu konsumieren. Fast jeder hat schon einmal Haschisch oder Marihuana-Kuchen gegessen. Um seine volle Wirkung zu entfalten, solltest du das Cannabis nicht einfach so in das Essen packen, sondern vorher in etwas Öl oder Butter erhitzen. So kann sich das THC danach beim Essen freisetzen und nur so entfaltet es eine psychoaktive Wirkung. Das größte Problem dabei ist es, die Menge richtig zu bemessen. Vor allem bei Unerfahrenen kann es zu einer Überdosierung kommen, da die Wirkung sehr verzögert eintritt und nicht unmittelbar nach dem Verzehr zu spüren ist. Einen Joint, der zu stark ist, kannst du nach nur der Hälfte ausmachen. Das Gleiche kannst du nicht mit einem Kuchen machen, denn während du ihn isst, merkst du die Wirkung nicht. Selbst erfahrene Konsumenten reagieren oft stärker auf THC-haltige Esswaren als auf die gleiche Menge inhalierten Cannabis. Konsumiere also langsam und achte immer genau darauf, wie viel Marihuana oder Haschisch sich in deinem Keks oder Kuchen befindet!  

Legalisierung: Vorbild Kanada

Die Legalisierung von Cannabis wurde vor einigen Jahren von Kanadas Justin Trudeau versprochen und umgesetzt. Das Land kann jetzt auf fast fünf Jahre Erfahrung mit der Legalisierung von Cannabis zurückblicken.

Kanada als Wegweiser

Auch Deutschland mit seiner aktuellen Liberalisierungspolitik linst über den Atlantik, um sich ein Beispiel an Kanada zu nehmen. Kanada ist nach Uruguay das zweite Land der Welt, in dem der Anbau, Besitz und Konsum von Cannabis tatsächlich legal ist. Umso genauer sehen Befürworter und Gegner von Marihuana nach Nordamerika. Schließlich könnte Kanada zum Vorbild für Deutschland werden. Seit der Oktober 2018 dürfen Volljährige in Kanada Cannabis in Form von Blüten, Öl, Samen und Pflanzen kaufen, mit sich führen und konsumieren. Bis zu 30 Gramm darf man käuflich erwerben und bis zu 150 Gramm getrockneter Blüten besitzen. Einige Debatten gibt es und gab es jedoch: Der kanadische Ärzteverband zum Beispiel äußert die Sorge des zu niedrigen Mindestalters. Da sich das Gehirn noch bis zum 25. Lebensjahr weiterentwickle, wurde der Wunsch geäußert, das Mindestalter für den Erwerb von Cannabis auf 21 Jahre anzuheben. Außerdem empfahl er, ausreichend Therapiemöglichkeiten für Abhängige zur Verfügung zu stellen multimediale Präventionskampagne zu starten. So sollten gerade junge Menschen umfassend über gesundheitliche Risiken aufgeklärt werden.

Zwischenfazit zur Legalisierung

Mittlerweile wird in Kanada ein positives Zwischenfazit gezogen. Die kanadische Regierung hat zusätzliche Gelder in die Bekämpfung von Kriminalität im legalen Cannabisgeschäft investiert und in die Schulung von Polizeibeamten vorangetrieben. Nach der Legalisierung ist der Cannabis-Konsum sogar entgegen der ursprünglichen Erwartungen gesunken! Der Polizei zufolge gibt es keinen nennenswerten Anstieg von Verkehrsdelikten, die unter Cannabiseinfluss begangen werden. Eines der Hauptziele der Legalisierung in Kanada war es immer, Cannabis aus seinem Schattendasein zu holen. Das ist bisher nur teilweise gelungen, da immer noch viele nicht-lizenzierte Dealer Cannabis verkaufen. Obwohl viele Konsumierende es auf dem neuen, offiziellen Weg kaufen, blieben 40 % der Raucher ihren Dealern treu. Trotz dieser noch existierenden Schwierigkeiten hat Cannabis in Kanada gesellschaftlich an Akzeptanz gewonnen. Einige europäische Staaten erwägen aktuell auch aufgrund der bislang guten Erfahrungen in Kanada, eine Legalisierung von Cannabis in ihren Ländern auf den Weg zu bringen. Deutschland ist eines davon, und man darf gespannt sein, wann sich der Gesetzesentwurf zur Legalisierung in Deutschland schlussendlich in Realität verwandelt.

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