Cannabis in der Palliativmedizin: Wie THC und CBD die Sterbebegleitung verändern könnten

Cannabis in der Palliativmedizin: Wie THC und CBD die Sterbebegleitung verändern könnten

23. Juli 2021

Der Tod ist ein Thema, welches von vielen Menschen lieber ignoriert wird. Und dennoch müssen wir alle akzeptieren, dass unser Leben ein Ende haben wird. An dieser Tatsache können wir einfach nichts ändern. Wie genau und weshalb wir von dieser Erde gehen werden, ist allerdings nicht klar. Obwohl die meisten Menschen sich vermutlich wünschen, im hohen Alter im eigenen Bett einfach friedlich einzuschlafen, sieht die Realität leider oft anders aus. Die Tatsache, dass wir als Menschen immer älter werden, führt dazu, dass viele von uns nach einer längeren Krankheit sterben werden. Menschen, die an einer schweren Krankheit leiden und aus medizinischer Sicht in der letzten Phase des Lebens sind, kann die Palliativmedizin dabei helfen, den Sterbeprozess zu erleichtern. In diesem Beitrag möchten wir uns anschauen, wie Cannabis die Palliativmedizin und damit das Sterben der Menschen verändern könnte.

Was versteht man unter Palliativmedizin?

Zu Beginn möchten wir einmal klarstellen, was man sich unter Palliativmedizin vorstellen kann. Wie bereits erwähnt, wird die Palliativmedizin in der letzten Phase des Lebens relevant. Zu beachten ist jedoch, dass nicht jeder Mensch vor dem Tod mit einer palliativen Betreuung zu tun haben wird. Die palliative Medizin wird immer dann relevant, wenn ein Mensch unter einer schweren Krankheit leidet, welche in kurzer Zeit zum Tod führen wird. Häufig kann man sagen, dass die Palliativmedizin immer dann relevant wird, wenn eine Behandlung unmöglich wird, weil alle Möglichkeiten ausgeschöpft wurden. Es geht im Rahmen der palliativen Medizin also nicht darum, dass die Krankheit behandelt wird, sondern, dass Symptome gelindert werden. Im Fokus liegt demnach eine gute Schmerztherapie, welche die letzte Zeit der Person im Sterbeprozess so angenehm wie möglich machen soll.

Wir müssen an dieser Stelle klarstellen, dass die Palliativmedizin nichts mit der Sterbehilfe zu tun hat. Die Palliativmedizin ist eher als Sterbebegleitung zu sehen und hilft dem Patienten dabei, den natürlichen Sterbeprozess angenehmer zu machen. Der frühzeitig herbeigeführte Tod im Rahmen einer Sterbehilfe ist in Deutschland verboten.

Wie sieht eine klassische palliative Betreuung aus?

Eine palliative Betreuung kann sowohl stationär, wie auch ambulant erfolgen. Der schwerkranke Patient kann daher beispielsweise in einem Hospiz stationär aufgenommen werden oder auch in den eigenen vier Wänden die benötigte Unterstützung erhalten. Wie genau die palliative Betreuung aussieht, ist natürlich sehr unterschiedlich und daran angepasst, welche Krankheit der Patient hat. Es wird allgemein nicht die Krankheit selbst behandelt, sondern versucht, die Symptome zu lindern. In der Regel werden in diesem Rahmen Schmerzen, Übelkeit sowie Ängste im Fokus der Therapie stehen. Um das gewünschte Ziel zu erreichen, werden diverse Medikamente eingesetzt, die individuell an den Patienten angepasst werden. Um die häufig sehr starken Schmerzen zu lindern, werden in der Regel auch starke Betäubungsmittel genutzt. Einerseits können diese starken Schmerzmittel dabei helfen, die Schmerzen erträglich zu machen. Andererseits haben die Medikamente auch deutliche Nebenwirkung und führen häufig dazu, dass die Patienten die letzten Wochen oder Tage nur noch eingetrübt wahrnehmen können.

Das Dilemma zwischen Schmerztherapie und Wahrnehmung

Die Anwendung von Betäubungsmitteln ist oft der einzige Weg, um die Schmerzen der Patienten zu lindern. Es ist sehr wichtig, dass im Rahmen der Sterbebegleitung die Schmerzen genommen werden können. Ein Problem sind allerdings die starken Nebenwirkungen, mit denen die Patienten in der letzten Zeit klarkommen müssen. Die Palliativmedizin ist selten nach einem Tag abgeschlossen. Ein Patient, welcher palliative Betreuung erhält, wird in der Regel über Wochen oder mehrere Tage unterstützt, bis es schlussendlich zum Tod kommt. In dieser Zeit können die Nebenwirkungen der Schmerzmittel zu einem Problem werden. Ein besonders großer Nachteil von starken Betäubungsmitteln ist, dass diese, wie der Name schon verrät, eine betäubende Wirkung haben. Diese Wirkung zeigt sich aber nicht nur in weniger Schmerzen, sondern auch in einem allgemeinen eingetrübten Zustand der Patienten. Dies kann beispielsweise den Kontakt mit andere Menschen erschweren oder gar unmöglich machen. Die letzten Tage erleben viele Menschen in der Palliativmedizin daher fast dauerhaft in einem benommenen Zustand. Es wäre daher wunderbar, wenn die Schmerzen gelindert, aber das Bewusstsein erhalten bleiben könnte. Cannabis wäre diesbezüglich eine Möglichkeit.

Wie Cannabis in der Palliativmedizin eingesetzt werden kann

Cannabis ist dafür bekannt, dass die Wirkstoffe eine schmerzlindernde Wirkung haben. Hinzu kommen weitere Eigenschaften, wie eine Linderung von Übelkeit. In Deutschland ist die medizinische Anwendung daher bei gewissen Erkrankungen zugelassen und kann somit eine alternative Medikation darstellen. Mit der schmerzlindernden Wirkung könnte Cannabis auch in der Palliativmedizin eine Alternative sein. Leider gibt es diesbezüglich noch nicht ausreichende Forschungsergebnisse, die an dieser Stelle eine klare Aussage ermöglichen würden. Inwieweit Cannabis die notwendige Wirkung erzielen kann, ist nicht eindeutig geklärt. Es muss im Einzelfall geprüft werden, ob die gewünschte Schmerzlinderung erreicht werden kann. Ein potenzieller Vorteil wäre es, dass Cannabis potenziell weniger Nebenwirkungen hat als ein starkes Betäubungsmittel. Auch der Konsum von Cannabis kann dazu führen, dass das Bewusstsein eingetrübt wird. Dieser Effekt ist je nach Dosis aber geringer als bei starken Schmerzmitteln. Cannabis könnte an dieser Stelle also einen deutlichen Vorteil haben. Wie bereits erwähnt gibt es allerdings nicht ausreichend Forschung, um diese Aussagen zu verifizieren. Es wäre durchaus möglich, dass eine sehr hohe Dosis von THC und Co. benötigt wird, um einen gewünschten Effekt zu erzielen und somit ähnlich starke Nebenwirkungen auftreten.

Unabhängig von der Palliativmedizin wird Cannabis bereits häufiger genutzt, um Schmerzmittel zu ersetzen. In diesem Zusammenhang gibt es häufig berichte darüber, dass ein ähnlicher Effekt mit weniger Nebenwirkungen erzielt werden kann. Dies macht Hoffnung für die Anwendung in der Palliativmedizin. Es lässt sich festhalten, dass Cannabis im Bereich der palliativen Betreuung ausführlicher erforscht werden sollte, um die potenziellen Vorteile zu prüfen. Interessant wird es diesbezüglich auch sein, wie genau THC und CBD zu einer Wirkung beitragen. Besonders das nicht psychoaktive CBD wird in der Medizin als sehr interessant gehandelt.

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1. Verdampfen

Das Verdampfen ist im Allgemeinen viel gesünder als das Verbrennen von Cannabis und viel häufiger als früher. Außerdem schmeckt es viel besser. Allerdings benötigt man ein Hilfsmittel: den Verdampfer, auch Vaporizer genannt. Eine geeignete Dampfpfeife findest du in deinem Headshop, eine große Auswahl findest du außerdem bei zahlreichen Händlern online. Alternativ kannst du dir im Internet auch eine Anleitungen zum Bau deines eigenen Vaporizers suchen. Tipp: Beim Dampfen ist es neben der Einstellung der richtigen Temperatur auch sehr wichtig, die Knospen gut zu verwenden. Je feiner sie zerkleinert werden, desto effektiver werden die Wirkstoffe gelöst.

2. Essen

Ohne Zweifel ist dies, nach dem Rauchen, die beliebteste Methode, Cannabis zu konsumieren. Fast jeder hat schon einmal Haschisch oder Marihuana-Kuchen gegessen. Um seine volle Wirkung zu entfalten, solltest du das Cannabis nicht einfach so in das Essen packen, sondern vorher in etwas Öl oder Butter erhitzen. So kann sich das THC danach beim Essen freisetzen und nur so entfaltet es eine psychoaktive Wirkung. Das größte Problem dabei ist es, die Menge richtig zu bemessen. Vor allem bei Unerfahrenen kann es zu einer Überdosierung kommen, da die Wirkung sehr verzögert eintritt und nicht unmittelbar nach dem Verzehr zu spüren ist. Einen Joint, der zu stark ist, kannst du nach nur der Hälfte ausmachen. Das Gleiche kannst du nicht mit einem Kuchen machen, denn während du ihn isst, merkst du die Wirkung nicht. Selbst erfahrene Konsumenten reagieren oft stärker auf THC-haltige Esswaren als auf die gleiche Menge inhalierten Cannabis. Konsumiere also langsam und achte immer genau darauf, wie viel Marihuana oder Haschisch sich in deinem Keks oder Kuchen befindet!  

Legalisierung: Vorbild Kanada

Die Legalisierung von Cannabis wurde vor einigen Jahren von Kanadas Justin Trudeau versprochen und umgesetzt. Das Land kann jetzt auf fast fünf Jahre Erfahrung mit der Legalisierung von Cannabis zurückblicken.

Kanada als Wegweiser

Auch Deutschland mit seiner aktuellen Liberalisierungspolitik linst über den Atlantik, um sich ein Beispiel an Kanada zu nehmen. Kanada ist nach Uruguay das zweite Land der Welt, in dem der Anbau, Besitz und Konsum von Cannabis tatsächlich legal ist. Umso genauer sehen Befürworter und Gegner von Marihuana nach Nordamerika. Schließlich könnte Kanada zum Vorbild für Deutschland werden. Seit der Oktober 2018 dürfen Volljährige in Kanada Cannabis in Form von Blüten, Öl, Samen und Pflanzen kaufen, mit sich führen und konsumieren. Bis zu 30 Gramm darf man käuflich erwerben und bis zu 150 Gramm getrockneter Blüten besitzen. Einige Debatten gibt es und gab es jedoch: Der kanadische Ärzteverband zum Beispiel äußert die Sorge des zu niedrigen Mindestalters. Da sich das Gehirn noch bis zum 25. Lebensjahr weiterentwickle, wurde der Wunsch geäußert, das Mindestalter für den Erwerb von Cannabis auf 21 Jahre anzuheben. Außerdem empfahl er, ausreichend Therapiemöglichkeiten für Abhängige zur Verfügung zu stellen multimediale Präventionskampagne zu starten. So sollten gerade junge Menschen umfassend über gesundheitliche Risiken aufgeklärt werden.

Zwischenfazit zur Legalisierung

Mittlerweile wird in Kanada ein positives Zwischenfazit gezogen. Die kanadische Regierung hat zusätzliche Gelder in die Bekämpfung von Kriminalität im legalen Cannabisgeschäft investiert und in die Schulung von Polizeibeamten vorangetrieben. Nach der Legalisierung ist der Cannabis-Konsum sogar entgegen der ursprünglichen Erwartungen gesunken! Der Polizei zufolge gibt es keinen nennenswerten Anstieg von Verkehrsdelikten, die unter Cannabiseinfluss begangen werden. Eines der Hauptziele der Legalisierung in Kanada war es immer, Cannabis aus seinem Schattendasein zu holen. Das ist bisher nur teilweise gelungen, da immer noch viele nicht-lizenzierte Dealer Cannabis verkaufen. Obwohl viele Konsumierende es auf dem neuen, offiziellen Weg kaufen, blieben 40 % der Raucher ihren Dealern treu. Trotz dieser noch existierenden Schwierigkeiten hat Cannabis in Kanada gesellschaftlich an Akzeptanz gewonnen. Einige europäische Staaten erwägen aktuell auch aufgrund der bislang guten Erfahrungen in Kanada, eine Legalisierung von Cannabis in ihren Ländern auf den Weg zu bringen. Deutschland ist eines davon, und man darf gespannt sein, wann sich der Gesetzesentwurf zur Legalisierung in Deutschland schlussendlich in Realität verwandelt.

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